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aus: Die Kunst des Seins

Es ist dringend erforderlich, die Neurose, die uns alle vergiftet, auszulöschen. Dass wir neurotisch sind, liegt auf der Hand. Man braucht sich nur das Außen anzuschauen, und man kennt das Innen. Aber jede Neurose kann geheilt werden, es braucht lediglich die absolute Bereitschaft des Patienten. Irgendwann ist diese Neurose entstanden und wurde von Generation zu Generation weitergegeben. So entstand eine Neurosenkette, und sie wird weitergehen, wenn wir nicht damit beginnen, diese Kette zu unterbrechen. Sie wird sonst zu einem Teufelskreis.

Die meisten Menschen kommen in ihrem Leben irgendwann an einen Punkt, an dem sie sich fragen: Ist Liebe vielleicht nur eine Kindheitsphantasie? Sie begegnen anderen, berühren sie kaum und sind schon weitergegangen. Ihre Liebesaffären fangen sogar gut an, auch recht intensiv, aber nach einer gewissen Zeit verlaufen sie im Sande. Ihre Ehen lassen zu wünschen übrig, das, worauf sie einmal all ihre Hoffnungen gesetzt haben, endet in Langeweile oder Scheidung oder sie werden zum guten Schein nach außen oder der Kinder wegen aufrechterhalten.

Aber das Liebesleben, das wir uns alle wünschen, ist kein idealistischer Jugendtraum. Liebe ist nicht nur ein Wort. Liebe möchte jeder, geben und nehmen, es wäre dämlich, dies nicht einmal vor uns selbst zuzugeben.
Wenn wir diese Liebe nicht erleben, wird unsere Frustration nur weiter verstärkt. Wir wissen, dass es sie gibt, denn überall lesen, hören und sehen wir etwas darüber. Niemand kann uns den Vorwurf machen, dass wir die Liebe nicht suchen.

Viele Menschen glauben, Liebe hinge davon ab, dass man den richtigen Partner mit vielen guten und möglichst wenig schlechten Eigenschaften findet. Immer wieder hoffen wir, dass es ›dort draußen‹ irgendjemanden gibt, der uns lieben wird und die Liebe in uns zum Entfalten bringt. Aber die Desillusionierung ist Folge dieses Selbstbetruges. Die Liebe liegt in Ihrer Hand, nicht in der Hand eines anderen Menschen. Wenn Ihr Liebesleben unerfüllt oder schrecklich ist, so liegt das nicht an: (Setzen Sie hier alle Entschuldigungen ein, die Sie sich selbst einreden: »Es ist so schwer, jemanden kennen zu lernen.« »Ich sehe nicht gut aus.« »Ich finde einfach meinen Typ nicht.« etc.)

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